Drupalcon – Tag 3 oder das Ende der Sessions

Leider muss alles irgendwann zu Ende gehen. Der letzte Tag der Drupalcon stand den vorhergehenden aber um nichts nach. Und eigentlich ist es ja noch gar nicht so richtig zu Ende …

The engineer, the designer and the dictator

Wenn auch mehr philosophisch mit einem Hauch Stand-Up Comedy und weniger fachlich orientiert konnte man – abgesehen von herzhaften Lachern – aus der Keynote von [Michael Lopp][rands] einiges für sich mitnehmen. Mit sehr viel Witz spricht er über die drei fundamentalen Rollen, die notwendig sind um ein Projekt erfolgreich durchzuführen. Und natürlich was passiert wenn the engineerthe designer oder the dictator nicht vorhanden sind.

Vielleicht nicht gerade fundamentales neues Wissen, aber jeder der schon versucht hat, etwas eigenes auf die Beine zu stellen (oder dies gerade tut) findet zu der einen oder anderen Einsicht. Oder amüsiert sich zumindest köstlich.

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adäquat aufgewärmt wurde, hat man die Session auch gleich in „The only way to responsive web design.“ umgetauft. Grund dafür war, dass nicht nur das ebenso einfache wie geniale breakpoint Compass Plugin, sondern auch gleich das Singularity Grid System behandelt wurde.

Breakpoint

Wer schon mit Media Queries gearbeitet hat, wird keine Probleme haben mit Breakpoint zurecht zu kommen. Es gibt aber noch zwei Advanced Features, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Mit dem no-query-fallback ist es möglich, nach dem mobile first Paradigma zu arbeiten und gleichzeitig ältere Browser zu unterstützen ohne ressourcenfressende und fehleranfällige Javascript-Shims verwenden zu müssen. Dabei kann man sowohl mit dem populären Skript Modernizr arbeiten, oder automatisch Internet Explorer Stylesheets generieren. Ziemlich praktisch.

Das media-query context Feature ist auf den ersten Blick etwas schwieriger zu erfassen. Damit ist es möglich wiederverwendbare SASS Mixins zu schreiben, die auf den aktuellen Context (auf wieviel Spalten werde ich angezeigt, welcher Breakpoint ist gerade aktiv) reagieren können. In größeren Projekten auf jeden Fall nützlich.

Singularity

Singularity war mir zwar bekannt, ausser der Tatsache verschieden breite Spalten generieren zu können ist mir aber nie ein großer Unterschied zu anderen semantischen Gridsystemen aufgefallen. Nach Sams Ausführungen, in denen er Singularity genau erklärt von anderen Systemen abgrenzt, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es sich auf jeden Fall auszahlt einen genaueren Blick darauf zu werfen.

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Configuration management in Drupal 8

Da ich bisher keine Gelegenheit mich mit dem Thema auseinander zu setzen habe ich mich auf diese Session besonders gefreut, und wurde nicht enttäuscht.

Greg Dunlap aka. heyrocker, seines Zeichens der CMI Initiative Leader, gab Einblick in den Entwicklungsstand. Und auch wenn nicht alles was er erzählte in Stein gemeisselt ist, sehe ich rosige Zeiten auf uns Drupal Entwickler zukommen.

Bisher wurde Konfiguration von Drupal in der Datenbank abgelegt, wodurch sie letztendlich mit Content vermischt wird, was das Deployment von Seiten sehr schwierig macht. Das Features Modul geht schon einen sehr weiten Weg um diesem Problem Herr zu werden, hat aber auch seine Probleme. Ab Drupal 8 wird die Konfiguration aus der Datenbank entfernt und ausschließlich in leicht les- und modifizierbaren *.yml-Dateien gespeichert. Damit kann die Konfiguration problemlos mit in die Versionskontrolle mit aufgenommen werden. Und es ist möglich eine Seite rein über die Dateien zu konfigurieren und zu steuern, was Entwicklern einiges an Klickzeit und -weg spart. Es wurde sogar ein Mechanismus eingeplant mit dem es möglich ist devstaging und live Konfigurationen parallel im Repository zu halten.

Weiters ist noch interessant, dass das Configuration Management System von Haus aus Mehrsprachigkeit unterstützen wird und die Möglichkeit besteht die Konfiguration auf Basis des aktuellen Kontexts zu verändern. Im Core wird das zwar nicht verwendet, aber Contrib Projekte können allerlei tolle Dinge damit anstellen. Ein offensichtlicher Kandidat ist das domain Modul.

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The joy of cooking

Da die Session zu Chef von einem Opscode Mitarbeiter gehalten wurde, gab dem ganzen ein wenig den Touch einer Werbeveranstaltung. Nichtsdestotrotz gab es einen schönen Einblick, warum es notwendig ist die eigene Infrastruktur über ein dateibasiertes Tool wie Puppet, Chef oder Ansible zu steuern, und natürlich warum die kostenpflichtigen Services von Opscode der beste Weg sind das zu erreichen ;).

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Alles hat ein Ende …

In der Abschlusssession gab es noch ein paar interessante Informationen und Statistiken zur Session. So waren insgesamt über 3.300 Teilnehmer vor Ort und die Frauenquote ist im Vergleich zum letzten Jahr um einen beachtlichen Prozent gestiegen. Das Help4OK-Team hat in einem 24 Stunden Codingmarathon die Hilfeseite für Opfer des Tornados in Oklahoma fertiggestellt, was zeigt wieviel Gutes motivierte Menschen mit den richtigen Mitteln (Drupal) zustande bringen können.

Zu guter Letzt wurde aufgerufen sich am besten gleich jetzt für die Drupalcon Prag anzumelden, und der Austragungsort für die Drupalcon 2014 wurde mit großem Tamtam enthüllt: Austin

Wie die Wurst hat die Drupalcon eigentlich zwei Enden. Zwar sind die Sessions zu vorbei, es folgen aber noch Codesprints in denen der Drupal Core vorangebracht und neue Contributoren ausgebildet werden.

Für mich war die Drupalcon Portland trotz des miesen Wetters eine tolle Erfahrung, und ich möchte mich sowohl bei meinem Arbeitgeber Zensations, als auch bei der Drupal Association und Community bedanken. Durch großartige Menschen wird Großartiges möglich.

Drupalcon – Tag 2

Das Wetter am zweiten Tag der Drupalcon war mehr als unfreundlich. Das machte es aber zumindest leicht sich im Convention Center zu verstecken und einer Menge spannender Sessions zu lauschen. Hier der Bericht, was ich daraus mitgenommen habe.

Thriving in a world of change: future-friendly content with Drupal

Ich traue mich fast zu behaupten, dass Karen McGrane’s Keynote mein absoluter Höhepunkt der Drupalcon ist. Zwar liegen noch knapp 2/3 vor mir, die geballte Wahrheit dieser Session wird aber schwer zu toppen sein.

Um es kurz zu machen: Karen erklärte das, was wir bei Zensations seit Jahren vertreten. Das Internet besteht nicht aus Seiten sondern aus Inhalten und diese müssen transportierbar sein. Inhalt muss strikt von der Darstellung getrennt werden und WYSIWYG-Editoren sind eine Metapher aus einer Zeit die längst vergangen ist. Ja, an dieser Stelle bekommt auch Drupal 8 seine (meiner Meinung nach berechtigte) Kritik.

Mehr möchte ich an dieser Stelle auch nicht dazu sagen, da ich mir nicht anmaßen will Karens Worte vollständig wiederzugeben. Seht euch einfach dringend die Aufzeichnung an.

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What’s new in Drush 6

Nach dem sehr konzeptionellen Tageseinstieg musste ein technisch, praktischer Gegenpol her und „What’s new in Drush 6“ kam da gerade recht. Die Session rund um Drupal’s Kommandozeileninterface bestand letztendlich nicht nur aus den Neuigkeiten von Version 6, sondern auch aus einem kleinen Best-of-overlooked von Version 5. Laut den Entwicklern ist Drush 6 mit gutem Gewissen einsetzbar. Eine kleine Liste der Dinge die man vielleicht einfach mal ausprobieren sollte:

  • shell aliases: Drush bietet die Möglichkeit Kommandokürzel für häufige benutzte Befehle zu definieren.
  • quick-drupal: Das Kommando zur schnellen Installation einer Website kann jetzt mit Makefiles umgehen. Das bedeutet, man kann mit einem einzigen Befehl eine ganze Distribution laden und testen.
  • site-set: Ermöglicht ein Site-Alias für eine Terminal Session fix zu setzen. Nähere Instruktionen dazu in der Videoaufzeichnung.
  • config-edit: Für jene die schon mit Drupal 8 herumspielen: Drush 6 bietet ein Kommando eine Konfigurationsdatei im Editor zu laden und beim Speichern direkt ins laufende System einzuspeisen. Könnte mir vorstellen, dass man das auch mit einem File-Watcher kombinieren könnte. Klingt sehr praktisch.
  • Roles & Permissions lassen sich in der aktuellsten Version komplett von der Kommandozeile steuern.
  • Drush Make wurde um ein paar kleine Features erweitert. So ist es zum Beispiel möglich, anstatt eines Drupal-Cores direkt eine Distribution zu laden und um eigene Module zu erweitern. Und es ist nun möglich lokal gespeicherte Patches anzuwenden.
  • Ausgabeformate: Drush 6 kann den Output jedes Kommandos in diverse Formate wie JSON, XML oder CSV umwandeln, womit es sich besser in komplexeren Skripten integrieren lässt.

Das war nur ein Auszug der Features, die mir am wichtigsten erschienen. Wenn man mit Drush arbeitet zahlt es sich aus die ganze Aufzeichnung der Session anzusehen.

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Planänderungen

Laut Plan wollte ich den Sessions „Mistakes agencies make“ und „SASS – OO’S’CSS with extends and eilend placeholders“ beiwohnen, das habe ich jedoch kurzerhand verworfen, als sich zwei BoF’s (Birds of a Feather – informelle Diskussionen in Kleingruppen) formierten denen ich mich nicht entziehen konnte.

WYSIWYM – What you see is what you mean

Angestachelt durch die Keynote des Tages wurde darüber gesprochen, wie man die Content Editing Experience verbessern könnte. Meiner Meinung nach ging die Diskussion leider ein wenig in die falsche Richtung. Es wurde lang und breit überlegt wie es möglich wäre den visuellen Ansatz eines WYSIWYG-Editors beizubehalten und über komplexe Algorithmen zu erraten, welche semantische Bedeutung die Formatierung haben könnte. Anstatt eine Lösung zu suchen, wie man ein semantisches Eingabesystem erschaffen kann, dass nicht über die fehler- und verlustbehaftete Abstraktion der visuellen Markierung funktioniert. Man ging – auf gut österreichisch – mit der Kirche ums Kreuz.

Omega – Where are we heading

Die Diskussion war dazu gedacht herauszufinden, wie die Leute mit der neuen Version des beliebten Base Themes Omega zurechtkommen, mutierte an irgendeinem Punkt aber zu einer Aufklärungsstunde was es mit SASS eigentlich auf sich hat. Etwas das viele scheinbar noch nicht wissen, und was eventuell eine eigene Session auf der Drupalcon verdient hätte.

Using Twig: The new template engine in Drupal 8

Eine der großen und ungeduldigst erwarteten neuen Features von Drupal 8 ist die Integration der Template Engine Twig. Ein paar Gründe warum das so wichtig ist:

  • Konsistenz: (Fast) das komplette Markup von Drupal wird über ein einheitliches System generiert, statt von einem undurchsichtigen Haufen von theme-Funktionen und Templatedateien.
  • Einfachheit: Man muss kein Programmierer sein, um mit Twig Templates umgehen zu können. Und sie verhalten sich ähnlich wie andere populäre Templatesysteme wie Smarty oder Handlebars was einen Einstieg in Drupal Theming empfindlich erleichtern sollte.
  • Sicherheit: Mit Twig wird es fast unmöglich unabsichtlich Sicherheitslücken im Theme zu produzieren. Sämtliche Ausgabe wird von Haus aus sanitized, also auf potentiell gefährlichen Code überprüft.
  • Partial Overrides: Innerhalb eines Templates ist es möglich Sub-Blöcke zu definieren die dann separat überladen werden können, ohne wie bisher die komplette Templatedatei duplizieren zu müssen. Meiner Meinung nach DAS Killer-Feature von Twig.

Das klingt alles zu schön um wahr zu sein und die Medaille hat auch eine Kehrseite: Es ist sehr, sehr, sehr viel Arbeit. Um Twig sicher im Drupal 8 Core behalten zu können musste das Ziel ein wenig angepasst werden. Anstatt den gesamten Core-Output auf Twig umzustellen, werden nur vorhandene *.tpl.php Dateien umgewandelt, theme-Funktionen jedoch bleiben wie sie sind. Man hat jedoch die Möglichkeit sie im eigenen Theme mit Twig zu überladen. Eine sinnvolle Notlösung, die den Vorteil der Konsistenz jedoch schmälert. Ein Problem, das wir in Form eines Base Themes (ja Omega, ich sehe in deine Richtung) auch ausserhalb von Core in Angriff nehmen könnten.

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The Zen of HTML prototyping & designing in the browser

Der Vortrag von Josh Riggs vom Lullabot Team hat mich sehr positiv überrascht. Hauptsächlich weil der Titel etwas irreführend war. Oder ich ihn falsch verstanden habe … wie auch immer. Bei Designing in the Browser dachte ich an den Ansatz eine Website ohne Zuhilfenahme von statischen Photoshop-Grafiken zu layouten und designen. Was ich zu gleichen Teilen für erstrebenswert, theoretisch und unrealistisch halte.

Stattdessen wurde aber nähergebracht warum statische Mockups nicht sinnvoll sind und welche Möglichkeiten es gibt schnell und einfach und „lebendige“ HTML-Dummies zu erstellen, die Umstände wie Klickpfade und Darstellung auf verschiedenen Screens besser illustrieren. Was letztendlich zu einfacherer und effizienterer Kommunikation während der Prototyping Phase führt. Ich werde den Ansatz auf jeden Fall testen.

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Work hard, party hard!

Nach Ende der Sessions überfielen wir kurz den Stand von Jetbrains, den Entwicklern der allseits beliebten IDE PHPStorm, um unserem Wunsch nach bestimmten Features oder Bugfixes ein wenig Nachdruck zu verleihen. Statt Antworten gab man uns T-Shirts und JoJo’s – brillianter Schachzug.

Abgeschlossen wurde der Abend wie üblich bei einer Party der vielen ortsansässigen Drupal-Companies. Diesmal auf Kosten von Pantheon – wir danken für Wein, Weib und Gesang!

Drupalcon – Tag 1

Endlich ist es soweit, die Drupalcon hat offiziell die Pforten geöffnet. Einen Überblick über meinen Sessionplan gab es ja schon im letzten Blogpost. Jetzt ist es Zeit für die Zusammenfassung des ersten Tages. Get it while its hot!

Automated Testing with Jasmine and PhantomJS

Drupal wird seit Version 7 mit einem integrierten Testframework geliefert. Neben sogenannten Unit-Tests kann dieses auch in begrenztem Rahmen Interfacetests durchführen. Zum Beispiel prüfen, ob das Markup für einen bestimmten Button ausgegeben wird oder eine Liste vollständig ist. Es ist jedoch nicht möglich Javascript und damit AJAX Funktionen damit zu testen. An diesem Punkt kommen Jasmine und PhantomJS ins Spiel.

Ronn Abueg und Aisha Kaliel gaben einen umfangreichen Überblick wie diese Kombination helfen kann manuelle Interfacetests zu automatisieren und das ganze sogar noch von einem Continuous Integration Server wie Jenkins erledigen zu lassen. Für mich schreit das regelrecht nach einer engeren Integration mit Drupal. Wir werden sehen was die Community zustande bringt.

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Asset Management in Drupal 8

Es braucht wohl die Bühnenpräsenz eines Sam Boyer, um der Community zu erklären, dass man – kurz vor Code Freeze – noch nicht so ganz genau weiß wie man das mit Asset Management endgültig angehen wird, und trotzdem mit einem Applaus davonkommt. Was wir bisher wissen: In Drupal 8 werden Assets, also vor allem Stylesheets und Skriptdateien, auf Basis von Assetic verwaltet, einer Komponente die auch in Symfony 2 zum Einsatz kommt. Die aktuelle, etwas unglückliche, Lösung mit drupal_add_cssdrupal_add_js und #weight Attributen wird entfernt und durch eine von 3 möglichen Optionen ersetzt.

  1. Ausschließlich über das #attached Attribut, wie jetzt auch schon aus der Forms API bekannt.
  2. Kombination aus #attached und direkten Zugriff auf die Assetic Klassen.
  3. Als Annotations auf Block Plugins und über #attached.

Genaueres weiß man noch nicht. Aber alle genannten Wege klingen sinnvoll und stellen eine deutliche Verbesserung des vorhandenen Systems dar.

Ein weiterer hochinteressanter Punkt ist die Integration von Filtersystemen, die Assets vorverarbeiten können. Damit soll Drupal mit Preprozessoren wie SASS oder CoffeScript direkt umgehen können. Es wird sogar darüber nachgedacht die notwendigen Executables direkt mit auszuliefern. Eine Idee, die momentan aber noch eine Menge Fragen bezüglich Sicherheit und Versionskompatibilität aufwirft. Profis werden vermutlich weiterhin lieber mit eigenen Tools arbeiten, aber im Bereich der Leute die gerade erst lernen damit umzugehen würde das für Drupal natürlich einen gewaltigen Vorteil darstellen.

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The current state of Drupal 8 – Dries Keynote

Die große Keynote von Dries Buytaert war natürlich das Ereignis des Tages. Neben der adäquaten und angebrachten Dosis an Community-Bauchpinselei, sogar von Seiten des Weißen Hauses, lag der Fokus natürlich auf der Zukunft von Drupal. Weg vom reinen CMS, hin zum so genannten Web Experience Management oder kurz WEM. Also einem System, das kontextsensitiv auf die Bedürfnisse des Benutzers reagiert und Inhalt und Darstellung anpasst.

The right content, at the right place, at the right time.

Ein weiterer wichtiger Punkt lag auf dem Theme Interoperabilität und Konnektivität. Drupal soll mit anderen Best of Breed-Systemen interagieren, anstatt versuchen diese zu ersetzen. An diesem Punkt war der Gedankensprung zu fluxkraft nicht weit. Innovation aus Österreich!

Abgerundet wurde der Vortrag mit einem Featurevideo zu Drupal 8 und dem obligatorischen DrupalCon Gruppenfoto.

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Backbone.js with Drupal 7 & 8

Viele wissen nicht, dass Backbone.js und Underscore.js es inzwischen in den Drupal Core geschafft haben. Intern vor allem für das Inline Editing Feature, Layouts und die mobile Toolbar eingesetzt, öffnen sie Tür und Tor für komplexe Javascript Anwendungen. Vadim Mirgorod gab einen Überblick worum es sich bei Backbone handelt, wie es sich zu anderen Javascript Application Frameworks abgrenzt und wie es sich mit Drupal nutzen lässt. Interessant war vor allem der Hinweis, dass Twig Templates (mit entsprechendem Plugin) auch von Backbone verarbeitet werden können. Server- und clientseitig dieselben Templates zu verwenden würde einiges vereinfachen und Drupal einzigartige Optionen zum Hosten von Single Page Applications verschaffen.

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Status of the new entity API and typed data

Wie schon zu erwarten war die von Sascha Grossenbacher und Wolfgang Ziegler geleitete Core Conversation sehr (sehr, sehr, sehr) technisch. Umso aufregender die darin verpackten Informationen! Typed data ist nicht mehr und nicht weniger als das Bestreben ein einheitliches Interface für Datentypen in Drupal 8 zu erschaffen. Momentan koexistieren drei verschiedene Datentypsysteme (Token, CTools und Entity API/Rules), die nur schwer miteinander kommunizieren. Mit den geplanten Ansatz wären Panels, Rules und weitere Subsysteme die noch kommen mögen, automatisch voll interoperabel. Das mag auf den ersten Blick nicht all zu spektakulär erscheinen, wenn es wirklich funktioniert handelt es sich hier aber um eines der wichtigsten Features von Drupal 8.

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Scalable and modular architecture for CSS

Eines meiner Highlights des Tages. Für jemanden, der so viel im Frontend unterwegs ist wie ich ohnehin eine Pflichtveranstaltung. Jonathan Snook erklärt mit viel Witz und Ironie warum es sich bei Stylesheets nicht nur um digitales Malen nach Zahlen handelt, und was man beachten sollte um nicht alle paar Meter auf die Nase zu fallen. Der – in meinen Augen – wichtigste Satz der gefallen ist:

Don’t code CSS for the page, code CSS for the system.

SMACSS (Scalable and Modular Architecture for CSS) nennt sich der von Jonathan erklärte Ansatz und wird in Drupal 8 mit leichten Modifikation auch umgesetzt. Wer jetzt schon damit herumspielen möchte sei auf die aktuelle Beta Version von Omega verwiesen. Ein (oder das) Drupal Base Theme, welches – unter anderem – das HTML-Markup SMACSS konform aufpoliert.

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Das Beste kommt zum Schluss

Schon während des Tages wurde Freiwillige gesucht (und auch sehr schnell gefunden), die gewillt waren sich an der Aktion Drupal 4 OK zu beteiligen. Gegen Abend war dann ein Team geformt dass gerade eine Informationsseite für die Opfer des Tornados in Oklahoma aus dem Boden stampft.

Mit einigem schlechten Gewissen – aber zuviele Köche verderben den Brei – haben sich einige der übrigen zur Lullabot-Party (mit Liveband) eingefunden, wo man dann auch noch prominente Gesicher der Drupal Community auf engem Raum bestaunen durfte.

DrupalCon – here we come

Die Anreise hatte es in sich. War der Start um 5 Uhr morgens schon eine Hürde für sich, so musste sich mein Sitzfleisch in rund zehn Stunden Flug zwischen Amsterdam und Portland/Oregon einem wahren Härtetest unterziehen. Zumindest über das Entertainment Programm von Delta Airlines kann man sich nicht beschweren – Steven Soderberghs neuer Film Side Effects ist durchaus unterhaltsam. Aber das nur nebenbei ;).

Nach einem für Europäer ungewohnt persönlichen (mein Pass sah „zu neu“ aus und erregte Verdacht) Einreiseprozedere, machten wir uns mit den öffentlichen Verkehrsmittel auf Richtung Stadtmitte und damit zu unseren Hotels. Wolfgang Ziegler (aka @the_real_fago) hingegen begab sich nach 16 Stunden Anreise direkt zu Core-Diskussionen – ein Grad an Aufopferung der unser aller Bewunderung verdient.

Die neun Stunden Zeitumstellung sind nicht ganz leicht zu verkraften und bringen die innere Uhr ein wenig aus dem Takt. Mit der gezielten Zufuhr von bekömmlichen Hopfenkaltgetränken beim anschließenden Meetup konnten wir unseren Körper gegen Abend dabei aber effektiv unterstützen.

Tag 0: Warm Up

Die DrupalCon startet bekanntlich erst am Dienstag dem 21. Mai. Das bedeutet aber nicht, dass am Montag alle faul herumsitzen. In der Coders Lounge herrschte reges Treiben. Entweder man arbeitete an eigenen Modulen oder beteiligte sich an den Core Codesprints.

Zu guter Letzt konnte ich mich endgültig um meinen Stundenplan für die nächsten Tag kümmern. Vorweg – es war nicht leicht. In jedem Timeslot finden sich mindestens zwei bis drei Sessions, die mich sehr interessiert hätten. Ich wäre gern zwei mal hier – aber so musste ich leider harte Entscheidungen treffen.

Dienstag, 21. Mai

  • Autmated Testing with Jasmine and PhantomJS (Ronn Abueg, Aisha Kaliel)
  • Asset Management in Drupal 8 (Sam Boyer)
  • The state of Drupal 8 – Dries Keynote (Dries Buytaert)
  • Using Backbone.js with Drupal 7 & 8 (Vadim Mirgorod)
  • Status of the new Entity API and Typed Data (Sascha Grossenbacher, Wolfgang Ziegler)
  • Scalable and Modular Architecture for CSS (Jonathan Snook)

Mittwoch, 22. Mai

  • Thriving in a world of change: future friendly content with Drupal (Karen McGrane)
  • What’s new in Drush 6 (Moshe Weitzman, Mark Sonnabaum, Jonathan Hedstrom, Owen Barton)
  • Mistakes agencies make (Seth Brown)
  • SASS – OO’S’CSS with extends and silent placeholders (Dale Sande)
  • Using Twig: The new template engine in Drupal 8 (Jen Lampton, Fabian Franz, John Albin Wilkins)
  • The Zen of HTML prototyping & designing in the Browser (Josh Riggs)

Donnerstag, 23. Mai

  • The engineer, the designer and the dictator (Michael Lopp)
  • Managing responsive web design with SASS and Breakpoint (Mason Wendell, Sam Richard)
  • Using the Drupal 8 configuration system (Greg Dunlap)
  • The joy of cooking – whip up a Drupal environment with Chef (Nathen Harvey)

Freitag, 24. Mai – Webvisions

  • Making Meaningful Design with the Internet of Things (Carla Diana)
  • One Web to Rule Them All! The Real Responsive Process (Steve Fisher)
  • Just Make It Fun: What Designing For Kids Can Teach Us About User Experience (Debra Gelman)
  • Mobile Web Design Anti-Patterns (Dave Shea)
  • Your CSS is a Mess (Jonathan Snook)
  • Your Responsive Tool Box (Jacob Surber)

Ja, beim Niederschreiben ist mir auch die leichte Frontend-Last in meiner Auswahl aufgefallen. Das ist aber eine Frage der persönlichen Präferenz und hat nichts mit dem Gesamtangebot der DrupalCon zu tun, welches durchaus vielfältiger ist. Den kompletten Stundenplan findet man hier.

Damit beende ich meinen ersten Bericht und bereite mich geistig auf einen spannenden ersten Tag auf der DrupalCon Portland vor. Stay tuned!