Bei der Gestaltung von Webseiten, Apps oder Webservices im Allgemeinen steht das User Centered Design klar im Vordergrund. Technik, Design und Marketing definieren die jeweiligen Anforderungen gemeinsam in der Konzeptionsphase. Die Herausforderung liegt darin, alle Projektziele miteinander zu erarbeiten.
Denn ist das Design noch so schön, der User findet sich aber nicht zurecht oder braucht zu lange, um sein Ziel zu erreichen, dauert es nicht lange und er ist futsch. Wir suchen daher bereits in der Konzeptionsphase nach Workflows, die die Absichten der User erkennen und festlegen lassen. Dabei haben wir sowohl mit User stories als auch mit Personas gearbeitet.
Effizienter Prozess durch User stories
Haben wir vor einigen Jahren noch Personas präferiert, so arbeiten wir heute hauptsächlich mit User stories. Eine Unser storie beschreibt das Verhalten des Benutzers, also was muss die Anwendung können, wenn der Benutzer eine Aktion ausführen möchte. Dabei werden mögliche Szenarien durchgespielt und das Handeln des Benutzers analysiert. Ganz wesentlich dabei ist, dass dies frei von technischen Spielerein gehalten wird. Die Benutzerfreundlichkeit steht beim Erstellen von User stories klar im Vordergrund, weil mit Hilfe der User stories ein schnelles und einfaches Benutzen auf der Website erzielt werden kann.
Arbeiten mit User stories ermöglicht auch eine höhere Effizienz im Designprozess, denn wenn alle nötigen Funktionen im Vorfeld abgeklärt wurden, passiert es kaum, dass eine wesentliche Funktion vergessen wird und somit das Design neu oder umgestaltet werden muss.
Der erheblichste Vorteil ist wohl eine gute Kommunikation zwischen Designer und Entwickler, es erfolgt ein intensiver Austausch über die Anforderungen und begünstigt einen Wissenstransfer in beide Richtungen. Durch die Anwendung von User stories können Anforderungen flexibler gestaltet werden und beispielsweise den aktuellen Marktgegebenheiten angepasst werden.
Inhomogene Zielgruppen sprechen gegen Personas
Anders ist der Prozess beim Arbeiten mit Personas. Als Persona wird ein typisches Nutzerprofil verstanden, das sich durch Befragungen von realen Nutzern oder durch die Abbildung von statistischen Häufungen ergibt. In der Regel werden mehrere Personas entwickelt, die eine typische Zielgruppe darstellen sollen. Bei diesem Prozess wird nicht davon ausgegangen, was der Benutzer für Ziele hat, sondern soll primär sicher gestellt werden, dass die grundlegenden Anforderungen der Hauptnutzergruppe erfüllt werden.
Das System des Persona-based-Designs stammt eigentlich aus dem Marketing bzw. aus der Marktforschung, wo mit Hilfe von Befragungen versucht wird eine Zielgruppe festzulegen. Bei diesem System wird weniger auf die Benutzerfreundlichkeit geachtet und mehr auf die jeweilige Zielgruppe eingegangen, was meines Erachtens bei manchen Webprojekten funktionieren kann, aber schon lange überholt und veraltert ist. In erster Linie soll eine Webseite benutzerfreundlich und klar strukturiert sein, jeder der sie benutzt soll sich wohlfühlen, egal, ob er einer definierten Zielgruppe angehört oder nicht. Jeder Kunde zählt.
Wir haben unseren Workflow auf das Arbeiten mit User stories eingestellt und nutzen die Vorteile bei allen Projekten. Dabei kann es schon sein, dass drei, vier Leute einen oder zwei Tage zusammen sitzen und vor dem Whiteboard alle möglichen Szenarien durchspielen. Aber die Vorteile dieses Systems haben uns überzeugt und es gibt keine unvorbereiteten Überraschungen mehr nach der Konzeptionsphase.
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