Wer über Suchmaschinen Vorschläge auf eine Anfrage erhält, scannt die Inhalte und entscheidet in Sekundenschnelle darüber, ob ein Treffer passend ist oder nicht. Je ausführlicher und konkreter dabei die Keywords und Beschreibungen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, den User auf die Website zu führen. Und ist er erst mal dort gelandet, beginnt das eigentliche Tauziehen um die Aufmerksamkeit.

Eine Studie von Jakob Nielsen besagt, dass rund 79% der Internet-User eine neu geöffnete Seite nicht im herkömmlichen Sinn lesen, sondern nur überfliegen. Soweit so bekannt! Zusätzlich gilt es zu bedenken: Das Lesen am Bildschirm ist rund 25% anstrengender als das Lesen von Printprodukten. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, was konkret damit gemeint ist, startet man am besten damit, das eigene Leseverhalten im Web einmal zu beobachten. Schnell wird klar werden: Bandwurmsätze gehören in Romane, aber nicht auf Corporate Websites.

Punktuelles vs. sequentielles Lesen

Der lineare Lesefluss ist im Web praktisch nicht vorhanden. Während man in einem Buch gewöhnlich Seite für Seite durchliest, springt man online zwischen Headline und Text hin und her. Bisherige Textstrukturen werden aufgebrochen und der Leser wählt frei aus, welche Inhalte ihn interessieren. Bücher verlangen zudem eine gewisse Konzentration. Online-Inhalte hingegen müssen rasch erfasst werden können und weisen nur einen Bruchteil der Länge auf. Wer möchte im Web schon mehrfach scrollen müssen?

Bereits aus der Headline und dem Teaser werden relevante Informationen geliefert, ohne dabei aber bereits alles zu verraten. Sie sind die aussagestärksten Wörter. Blitzschnell wird so festgelegt, ob sich das Weiterlesen überhaupt lohnt.

Keywords ja, spammen nein

Dass es sich bei Suchmaschinenoptimierung leider in vielen Fällen um das moderne Schlangenöl handelt, wird in Fachkreisen schon hinreichend diskutiert. Seien es besonders gewiefte Meta Keywords, Texte die bis zur Unkenntlichkeit mit eventuellen Suchbegriffen vollgestopft werden oder künstlich herbeigeführte Verlinkungen von anderen Seiten.

SEO ist wichtig, keine Frage. Ein spamartiges Verhalten betreffend der Keyword-Dichte allerdings nicht. Schlüsselwörter, die mit dem jeweiligen Business assoziiert werden, sollten sich in jedem Fall auch auf der Website wiederfinden. Zu vermeiden ist dabei allerdings eine inflationäre Verwendung eben dieser, genannt Keyword stuffing.

Einige dieser „zwielichtigen“ Methoden, um im Ranking nach oben zu kommen, mögen noch funktionieren. Andere wurden inzwischen schon ausgemerzt. Was auf lange Sicht Gewinn bringt, ist das Resultat einer einfachen Rechnung:

  • Suchmaschinenbetreiber verdienen ihr Geld durch Suchanfragen von Benutzern.
  • Benutzer wiederum verwenden die Suchmaschine, die sie in kürzester Zeit zur gewünschten Information bringt.

Investiert man also Zeit und Geld, um die eigenen Inhalte 
relevanter erscheinen zu lassen als sie wirklich sind, stellt man sich letztendlich gegen das Geschäftsmodell des Mediums, das man dabei nutzt. Google gab schon im September 2009 bekannt, Meta Keywords vollständig zu ignorieren, vor kurzem wurde auch noch ein Algorithmus integriert, der sogenannten Black hat Webspam, der eben jene kontraproduktiven Techniken wie keyword stuffing oder link schemes, bestraft.