Zweifelsohne sind QR-Codes immer noch ein Eyecatcher und bieten Unternehmen die Möglichkeit, einfach eine Verbindung zwischen der Online- und der Offline-Welt aufzubauen. Wer sich allerdings für einen Marketingeinsatz eben dieser entscheidet, sollte schon beim Design darauf achten, dass der Content, der mit QR (Quick Response) Codes übermittelt wird, auch für mobile Endgeräte nutzbar ist.

Wo machen QR-Codes Sinn?

Bei uns ist es zwar noch Zukunftsmusik, aber in Südkorea hat die britische Supermarktkette Tesco einen virtuellen Supermarkt in der U-Bahn integriert. Die Warenregale sind dort als Plakat dargestellt und jedes der Produkte weist einen Code auf. Man scannt diese ein während man auf die U-Bahn wartet und bezahlt im Anschluss gleich direkt über das Smartphone. Die ausgesuchten Artikel holt man anschließend sobald man Zeit hat direkt bei der Kassa des Supermarktes ab. Mit dieser innovativen Maßnahme hat Tesco seine Online-Verkaufszahlen innerhalb eines Jahrs gleich um 130 Prozent steigern können. Und praktisch ist sie obendrein.

Ein schönes Beispiel ist auch der Einsatz von QR-Codes auf T-Shirts. Hier kann man etwa bei großen Konferenzen auf witzige Art und Weise seine Kontaktdaten, Portfolio oder Website scannen lassen. Ideal genutzt werden die Codes auf diese Weise auch für Spendenaufrufe oder Gewinnspiele, bei denen der Gewinner jener Konferenz-Teilnehmer ist, dessen Shirt am öftesten gescannt wird.

Eine weitere Möglichkeit sind Restaurants oder Bars. So kann man, auch wenn das Lokal geschlossen ist, noch zu weiterführenden Informationen kommen. Es könnten per Scan automatisch die Kontaktdaten gespeichert werden oder man wird direkt zur Website verlinkt, ohne dass der Link eingetippt werden muss. Ist man erst einmal im Lokal, kann man die Newsletter-Anmeldung mittels QR-Code erledigen oder kostenlose Getränke und Coupons ergattern.

Sehr populär sind auch Codes auf Plakatwänden. Hier wird leider zu oft der Fehler begangen, dass diese nicht nur äußerst gut versteckt, sondern auch noch in schier unerreichbaren Ecken platziert werden. Bei einem 16-Bogen Plakat ist das an sich schon eine Kunst. Und wer möchte sich schon an der Bushaltestelle verrenken, um den Code zu scannen? Noch dazu ist die Hemmschwelle, bei einem Plakat sein Handy herauszuholen, die Applikation zu laden und den Code zu scannen immer noch sehr hoch und wird von vielen Konsumenten erst überhaupt nicht wahrgenommen.

Zu den klassischen Einsatzmöglichkeiten zählt wohl der QR-Code auf Visitenkarten. Es ist ja auch sehr angenehm, Kontakteinträge nicht mehr mühsam abtippen zu müssen, sondern einfach rasch einzuscannen. Allerdings kann man den Kontakt auch bequem per MMS schicken.

Die Herausforderungen

Von Anfang an scheiterte der effektive Einsatz in erster Linie am jeweiligen Smartphone-Scanner. Denn was nützt der kreativste Code, wenn ihn niemand lesen kann? Die Scanner werden ja immer noch nicht automatisch als Smartphone App mitgeliefert, sondern müssen erst heruntergeladen werden. Und hier gibt es jede Menge Anbieter mit unterschiedlichster Qualität. Da ist es gar nicht so einfach, auf Anhieb einen passenden zu finden.

Noch dazu kommt, dass der User oftmals nicht weiß, was sich hinter den Codes versteckt. Es könnte ja auch ein Virus sein, oder eine Seite mit nicht jungendfreiem Inhalt. Die Skepsis ist hier in jedem Fall auch von Seiten der Anwender immer noch sehr groß.

Wie designt man einen QR-Code richtig?

Mittlerweile stehen jede Menge QR-Code Generatoren kostenlos im Internet zum Download bereit. Professionelle Unternehmen werden sich diesen allerdings vermutlich eher von einem Designer erstellen lassen. Und dabei gilt es einiges zu beachten.

  • Unter anderem können die Codes in verschiedenen Farben dargestellt werden. Zu achten ist aber darauf, dass die Farbwerte (hell / dunkel) nicht vertauscht werden, da anderenfalls der Code nicht mehr funktioniert.
  • Ein Designer muss auf jeden Fall überprüfen, ob und wie schnell der Code, den er entwirft überhaupt gescannt werden kann.
  • Zum Drucken muss die Qualität erhöht werden. Dazu stellt man im Photoshop bei Bildgröße die Pixelmaße bzw. Dokumentgröße entsprechend ein. Dabei unbedingt beim Interpolationsverfahren „Pixelwiederholung (harte Kanten beibehalten)“ auswählen. Mit dieser Einstellung können QR-Codes ohne Qualitätsverlust beliebig vergrößert werden.

Zudem ist der Code auch anpassbar und man kann bis zu einem gewissen Grad Logoelemente und Figuren hineinsetzen. Auch der Code selbst kann verändert werden, indem etwa die Ecken abgerundet werden.

Ein Beispiel für eine zweckmäßige QR Codegestaltung liefert unter anderem die „Scan for Japan“-Kampagne für das Japanische Rote Kreuz. Der Code übermittelt Informationen wie man für Tsunami Opfer spenden kann. Allerdings wurde auch hier der typische Fehler begangen, dass zu einer Website verlinkt wurde, die nicht für Smartphones optimiert war.

Die australische Künstlerin Yiying Lu zeigt, wie sie QR Codes in ihre Gemälde integriert.

Und hier das Entstehungsvideo dazu:

QR-Code Checkliste

  • Der Code muss klar und groß genug sein, um auch mit qualitativ minderen Scannern gelesen werden zu können.
  • Der Standort, an dem der QR-Code platziert wird, muss WiFi oder 3G Zugang haben, denn ohne Internetzugang kein Scann.
  • QR-Codes nur dort einsetzen, wo sie ohne Sicherheitsrisiko leicht gescanned werden können, also nicht etwa auf Autobahnplakaten
  • Der Code muss zu Content verlinken, der mühelos für jedes Smartphone zu verwenden ist. Man sollte User auf keinen Fall zu einer Seite schicken, die nicht für Smartphones optimiert ist.
  • Stellen Sie sicher, dass Sie mittels Analyse Tool auch genügend Informationen zum Messer der Marketing-Aktivität erhalten.