Es ist gar nicht so einfach, den perfekten Instagramfeed zu kuratieren. Und auch wenn es gelingt und das Profil wunderbar stimmig aussieht, ist noch nicht garantiert, dass damit viele Follower angezogen werden. Nano Influencer (bis 5000 Follower), denen eher nachgesagt wird, einen direkten Draht zu ihren Followern zu haben, erreichen mit einem Post ca. 48% ihrer Abonnenten. Und Instagram und Facebook beschränken die organischen Reichweiten immer weiter. Gleichzeitig werden immer mehr neue Features veröffentlicht, die es möglich machen, mit seinen Fans in Verbindung zu treten. Wir erzählen euch heute, wie ihr das Story-Feature von Instagram (und in weiterer Folge von Facebook) optimal nutzen könnt.
Jeder hat eine Geschichte zu erzählen
Alle unsere Erlebnisse zusammen genommen machen uns zu dem Menschen, der wir sind. Das gleiche gilt für Marken und Unternehmen. Auch sie haben Persönlichkeiten, stehen für eine bestimmte Sache und vertreten gewisse Philosophien. Dank Social Media kann man nun seit einigen Jahren mit Unternehmen leichter in Kontakt treten. Über sie und mit ihnen wird geredet. Es war noch nie so einfach, seine eigene Markengeschichte zu erzählen.
Warum Stories?
Beiträge gehen im News Feed leicht unter. Das liegt nicht nur an der Tatsache, dass Instagram die Reichweiten teilweise einschränkt, sondern ist auch auf das schnelle Wachstum der Plattform zurückzuführen. So kann es sein, dass sogar eure engsten Follower nicht mitbekommen, wenn ein neuer Post auf eurer Seite erscheint. Die Stories sehen sich erfahrungsgemäß aber hauptsächlich User an, die wirklich an eurem Content interessiert sind. Ihr könnt also so gezielt Leute erreichen, die in höchstem Maße bereit sind, mit euch zu interagieren.
Durch die Verwendung von Hashtag-, GIF- oder Standortstickern erschließt man sich außerdem ein neues Publikum und macht mehr Personen auf sich aufmerksam.
Während im Feed penibelst darauf geachtet wird, ein ganzheitliches Bild, ein konsistentes Image, ein Markenerlebnis zu kreieren, bieten Stories in erster Linie die Möglichkeit, schnell tagesaktuellen Content ohne Anspruch auf künstlerischen Wert zu verbreiten. Das Format eignet sich also gut für Einblicke (“Behind the Scenes”) oder um die Follower auf Veranstaltungen mit zu nehmen. Du bist nicht perfekt, also muss es deine Story auch nicht sein. Zeig und teile einfach, was du gerade siehst, wo du gerade bist, was du gerade machst. Um sich aber dennoch von der Masse der kursierenden Stories abzuheben und den Zuseher einmal kurz aufhorchen zu lassen, braucht es aber das ein oder andere außergewöhnliche Stilmittel.
In-App Möglichkeiten ausschöpfen
Was zu Anfangszeiten nur mit zusätzlichen Apps wie Boomerang, Hyperlapse und gar Snapchat möglich war, vereint Instagram nun innerhalb der hauseigenen Storyfunktionen. Effektvideos wie Boomerangs und Zeitraffervideos können direkt über Instagram aufgenommen werden, Filter lassen die Haut strahlen und zaubern dem Ersteller einen Dackelblick ins Selfie. Mit solchen Effekten sollte man es aber nicht übertreiben. Strategie ist auch hier das Zauberwort. Nicht zu jeder Marke bzw. zu jedem Unternehmen passen Protagonisten mit Hasenohren. Auch nicht, wenn Ostern gerade vor der Tür steht.
TYPO EFFEKTE ERSTELLEN
Seit einigen Monaten bietet die App auch eine Textfunktion mit verschiedenen Schriftarten und Hintergründen an. Mit Hilfe dieser Fonts lässt sich mit einfachen Handgriffen der ein oder andere originelle Texteffekt erstellen. Dazu muss zunächst jedes Wort bzw. jede Wortgruppe einzeln als Textfeld erstellt werden. Danach einfach die Größe anpassen, drehen, schrauben, neu anordnen – fertig. Für einen Schlagschatten einfach den gleichen Text 2 mal in unterschiedlichen Farben tippen und schräg übereinander legen.
TAP FORWARD
Man kennt es schon aus den besprochenen Stories: Manche Leute reden ohne Punkt und Komma. Instagram gebietet diesen Menschen Einhalt, indem die App die Videolänge auf maximal 15 Sekunden beschränkt. (Wie man diese Beschränkung umgehen kann, zeigen wir noch weiter unten.) Nun gibt es aber seit Anfang 2018 das Text-Tool und sehr mitteilungsbedürftige User schreiben nun auch noch endlos lange Statements. Hier ein Tipp: Was in 15 Sekunden nicht gesagt werden kann, kann auch nicht in 15 Sekunden vom Zuseher gelesen werden. Allen, die besonders viel zu sagen bzw. zu schreiben haben, empfehlen wir daher die Technik “Tap forward” anzuwenden. Dabei wird Zeile für Zeile immer mehr Text hinzugefügt. So bleibt dem Zuseher mehr Zeit, den gesamten Inhalt zu lesen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die geschriebenen Inhalte auch noch länger am Bildschirm bleiben und sich daher eher ins Gedächtnis einprägen.
SWIPE UP
Businessprofile mit mehr als 10.000 Followern können externe Links in ihrer Story verlinken und so Traffic auf die eigene Webseite transferieren. Oft ist die “Swipe Up” Funktion aber nicht sichtbar (z.B. wenn das eingefügte Bild am unteren Rand weiß ist). Da hilft ein kleiner Hinweis. Z.B. ein kurzer Satz im Video, dass man durch einfaches rauf-swipen direkt zum angesprochenen Artikel geleitet wird. Eine andere – wortkarge – Möglichkeit wäre, einen Pfeil einzuzeichnen, der den Zuseher leitet. Je nachdem, wo er eben hin soll. Entweder nach unten oder auch nach rechts, zur nächsten Story. Nano und Micro Influencer – wie wir armen Schlucker mit weniger als 10.000 Followern genannt werden – haben diese Möglichkeit der externen Verlinkung nicht. Für die haben wir hier aber auch gute Nachrichten und einen kleinen Hack: Jeder kann sich selbst in seiner Story verlinken. Statt des Swipe-Up-Links setzt man also einen einfachen Mention-Sticker (@) auf sein eigenes Profil und setzt den gewünschten Link dort direkt in die Profilbeschreibung.
INSTAGRAM SHOPPING
DER Trend 2019 kommt allen zugute, die über Social Media physische Produkte verkaufen wollen. Instagram hat bereits vor einiger Zeit eine Funktion implementiert, die es ermöglicht, den Produktkatalog aus dem Facebook Businessmanager auf Instagram zu übernehmen und einzelne Produkte bei Posts oder in Stories zu verlinken. Dazu muss das eigene Online-Angebot zuerst in einen Katalog auf der Facebook Seite importiert oder manuell eingegeben werden. Daraufhin sollten auf Facebook mindestens 10 Posts abgesetzt werden, in denen Produkte aus diesem Katalog verlinkt sind. Das ist zum Beispiel bei Foto- oder Videoposts möglich. Anschließend sollte es möglich sein, Produkte aus dem Katalog auch bei Posts auf dem Instagramprofil (sofern eine Facebookseite damit verbunden ist) zu verlinken. Normalerweise werden User, die auf ein solche Produkt klicken auf euren Onlineshop weitergeleitet. IG Shopping wurde im März 2019 für einige Profile im Beta-Test ausgerollt. Dabei verlassen User die App nicht mehr, sondern bleiben bis zum Check-Out auf Instagram und kaufen somit direkt über die App ein. Die Follower dieser Profile können also direkt in der App zu Kunden werden, derzeit sind die Bezahlvarianten Kreditkarte und Paypal verfügbar. Zum Beta-Test kann man sich derzeit noch bewerben.
HIGHLIGHTS ERSTELLEN
Die Instagram Story ist prinzipiell ein sehr kurzlebiges Medium. Mit Story Highlights behält ihr aber eure wichtigsten Stories im Feed und generiert so noch mehr Sichtkontakte und Aufmerksamkeit. Dazu müsst ihr einfach eine Highlight Story auf eurem Profil erstellen, einzelne Slides auswählen, die darin angezeigt werden sollen und speichern. Ihr könnt ein Deckblatt hinzufügen, um die Highlights nach außen hin noch ansprechender und einheitlicher zu präsentieren.
STICKER VERWENDEN
Sticker (Standort, Verlinkungen, Hashtags, GIFs etc.) sind einerseits wie bereits angesprochen eine gute Möglichkeit, die eigene Reichweite zu erhöhen. Andererseits könnt ihr mit Hilfe der neuen Umfrage-, Frage- oder Chat-Sticker noch leichter mit eurer Community in Kontakt treten. So könnt ihr beispielsweise über 2 Produktvarianten abstimmen lassen oder neue Ideen sammeln. Oder ihr macht eine FAQ Session, bei der User euch über einen Sticker Fragen stellen können, die ihr anschließend beantwortet. Für Produktlaunches, Go-Lives oder andere derartige Ereignisse eignet sich am besten der Countdown Sticker. Einzelne Countdowns können auch gespeichert und immer wieder in die Stories eingearbeitet werden.
Apps als Ergänzungen nutzen
STORY CUTTER
Das kennt ihr bestimmt: Ihr redet euch in der Story um Kopf und Kragen, um nach einiger Zeit herauszufinden, dass eure 15 Sekunden Aufnahmezeit schon längst überschritten waren und ihr mitten im Satz einfach abgeschnitten wurdet. Dieses Problem könnt ihr umgehen, indem ihr eine App wie zum Beispiel Story Cutter oder Storeo verwendet. Damit könnt ihr längere Videos aufnehmen, die von der App anschließend in kürzere Sequenzen aufgeteilt werden.
CANVA
Ein mächtiges Tool für alle, die mit Photoshop nichts am Hut haben ist Canva. Das ganze gibt es als mobile App und für den Desktop, beides ist einfach zu bedienen und kostenlos verfügbar. Canva bietet neben Templates in jeder gängigen Größe für die unterschiedlichsten Social Media Posts auch noch die Möglichkeit, euer eigenes Branding (Logos, Schriften, Farben) innerhalb der Anwendung zu definieren und so immer wieder einfach darauf zurück zu greifen.
HYPE-TYPE
Die populärste App für Textanimationen in Instagram Stories ist Hype-Type. Darin erstellt ihr einfach Textoverlays für eure Fotos und Videos, die euren Content noch aufregender und sehenswerter gestalten.
IMGPLAY
Einen ähnlichen Effekt wir Tap Forward könnt ihr mit der App ImgPlay erzielen. Story-User sind im allgemeinen sehr ungeduldig und schaffen es kaum, eine Slide mit 15 Sekunden Länge fertig anzusehen. Das fand auch FanpageKarma in einer Studie im Jänner 2019 heraus: im Durchschnitt wird nur ein Viertel aller Story Slides (ja, wir reden hier von einzelnen Slides) zu Ende gesehen. Dass wir Menschen inzwischen eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne haben als Goldfische, haben wir an anderer Stelle bereits einmal festgestellt, doch dass es so drastisch ist, hätten wir nicht gedacht. Das Resultat ist jedenfalls, dass Tap Forward eure Zielgruppe möglicherweise nicht genug packt und sie eher zum Ausstieg aus der Story animiert als zum Weiterklicken. Da muss etwas Actionreicheres her. Mit ImgPlay kann GIF-ähnlicher Content einfach am Handy erstellt werden, diese kurzen Videoclips werden anschließend in der Galerie gespeichert und können von dort aus in die Instagram Story importiert werden.
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