{"id":1736,"date":"2016-07-25T22:51:45","date_gmt":"2016-07-25T22:51:45","guid":{"rendered":"https:\/\/www.zensations.at\/?p=1736"},"modified":"2023-08-09T00:47:00","modified_gmt":"2023-08-09T00:47:00","slug":"warum-pokemon-go-so-erfolgreich-ist","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.zensations.at\/blog\/warum-pokemon-go-so-erfolgreich-ist\/","title":{"rendered":"Warum Pokemon Go so erfolgreich ist"},"content":{"rendered":"

Ist man in den Einkaufsstra\u00dfen von Wien unterwegs sieht man immer mehr Menschen, die wie Zombies herumlaufen und best\u00e4ndig auf ihr Smartphone starren. Nein, sie posten keine neuen Instagram-Fotos. Sie sind auch nicht auf Facebook. Wenn man die Fingerbewegungen, Freudenschreie und Gesichtsausdr\u00fccke verfolgt wei\u00df man dass es sich um etwas anderes handeln muss: Pokemon Go! Seit einiger Zeit ist das Spiel nun auch bei uns angekommen und hat viele Smartphone-Nutzer in den Bann gezogen.<\/p>\n

Fluch oder Segen?<\/h2>\n

Die Pr\u00e4senz in den Medien ist nicht zu \u00fcbersehen, viele Zeitungen und Online-Portrale berichten von teilweise\u00a0wahnwitzigen Vorf\u00e4llen<\/a>\u00a0mit dem Spiel. Sogar der\u00a0\u00d6AMTC<\/a>\u00a0meldete sich besorgt zu Wort und warnte vor der Ablenkung am Steuer: \u201cSo wendet ein Autofahrer auf der Autobahn, um eines der Monster zu erreichen […]\u201d.<\/p>\n

Es ist unglaublich, welches Suchtpotential in dem\u00a0MMORPG-\u00e4hnlichem Spiel<\/a>\u00a0steckt und wie schnell sich die AR-Monsterjagd durchgesetzt hat. Manche Unternehmen oder Institutionen\u00a0reagieren zum Teil sehr kritisch auf das Spiel<\/a>, andere wiederum\u00a0nutzen den neuen Trend f\u00fcr sich<\/a>\u00a0und h\u00e4ngen sich an naheliegende Pokestops. Genauso gibt es aber Menschen, die Angst vor diesem neuen Trend haben und sich in einer\u00a0Abwehrhaltung vor dieser Innovation<\/a>\u00a0verstecken.<\/p>\n

Ehrlich gesagt war es doch schon l\u00e4ngst an der Zeit, dass ein AR\/VR-Spiel in dieser Dimension auf den Markt kommt. Die Technologien dazu gibt es schon seit Jahren, es hat nur das richtige Spiel mit einer halbwegs spannenden Story und ausreichend \u201cSuchtpotential\u201d gefehlt. Nur 13 Stunden nach dem Launch war Pokemon Go in den USA die Nummer 1 im App Store. Mittlerweile verbringen Nutzer im Schnitt pro Tag unglaubliche 43 Minuten mit Pokemon Go w\u00e4hrend f\u00fcr WhatsApp nur 30 und f\u00fcr Instagram 25 Minuten \u00fcbrig bleiben. Die Investition von 30 Millionen Dollar hat sich f\u00fcr Nintendo und Google anscheinend gelohnt.<\/p>\n

Doch was macht das Spiel nun so erfolgreich? Wir sehen uns nachfolgend eine Handvoll m\u00f6glicher Gr\u00fcnde f\u00fcr den \u00fcberragenden Erfolg des interaktiven Monstersammelns an.<\/p>\n

Enjoy the Flow<\/h2>\n

Bei einem Spiel von\u00a0Gamification<\/a>\u00a0zu sprechen scheint wohl etwas absurd, aber genau die Prinzipien der \u201cVerspieltheit\u201d sind ausschlaggebend f\u00fcr den langanhaltenden Erfolg von Pokemon Go. Spiele sind dann erfolgreich, wenn sie \u00fcber ein Design verf\u00fcgen, dass einen m\u00f6glichst langen Flow-Zustand beim Nutzer hervorruft. Aus psychologischer Sicht befindet man sich dann in einem Flow, wenn man sich an einem Punkt zwischen Unruhe und Langeweile befindet. In einem solchen Zustand verliert man jegliches Zeitgef\u00fchl, man geht total im Moment auf und sp\u00fcrt eine scheinbar unendliche Motivation.<\/p>\n

W\u00e4hrend wir in den vergangenen Jahrhunderten (oder Jahrzehnten) \u00fcber Dinge wie Malen, Musizieren oder die Arbeit am Feld den Flow erreichten, sind es heute das Internet, Tinder und Smartphone-Spiele (hoffentlich nicht ausschlie\u00dflich).<\/p>\n

Pokemon Go gelingt es, den Gro\u00dfteil der Nutzer genau in diese \u201cFlow Zone\u201d zu katapultieren. Beim Spielen befindet man sich genau in dem w\u00fcnschenswerten Bereich zwischen \u201cShut Down\u201d und \u201cNot Engaged\u201d.<\/p>\n

Back to the 90s<\/h2>\n

Wenn wir (die Generation Y) ehrlich sind, haben wir uns doch schon lange nach einer Neuauflage des Pokemon-Spiels gesehnt. Das Ph\u00e4nomen von Pokemon Go ist dieser Hinsicht eigentlich sehr einfach zu erkl\u00e4ren, denn oft sehnen wir uns nach gl\u00fccklicheren Zeiten. Und Pokemon Go erweckt in uns Erinnerungen an die gute alte Game Boy-Zeit. Viele von uns verbinden damit ihre jugendlichen, unbeschwerten Jahre. Da wird schnell klar, warum wir so sehr auf das Spiel abfahren! Dieses Comeback-Ph\u00e4nomen l\u00e4sst sich unter anderem auch bei\u00a0Zeitschriften<\/a>\u00a0und\u00a0Fernsehserien<\/a>\u00a0beobachten.<\/p>\n

Catch them all!<\/h2>\n

Fast alle Menschen sammeln irgendetwas – Briefmarken, Zitate aus Gl\u00fcckskeksen, Autos, Handtaschen, Sneakers und eben auch Monster. W\u00fcrden wir nicht sammeln, so h\u00e4tten wir als Spezies vermutlich nicht \u00fcberlebt. Die Motive hinter dem Sammeln sind aus psychologischer Sicht sehr unterschiedlich. F\u00fcr die einen Menschen ist es eine reine Leidenschaft, f\u00fcr die anderen eine Form der Best\u00e4tigung. Pokemon nutzt diesen Sammeltrieb, um uns zu motivieren, immer mehr der kleinen Monster zu sammeln. Es gibt immer bessere Monster zu entdecken und schlie\u00dflich m\u00f6chte man auch die Liste ebenso voll wie die Kollegen haben.<\/p>\n

Reinforcement<\/h2>\n

Wie gelingt es, die Spieler dauerhaft zu motivieren, um f\u00fcr eine Belohnung zu spielen? Damit besch\u00e4ftigt sich die Wissenschaft unter dem Begriff \u201cReinforcement\u201d. In Casinos wird bei einarmigen Banditen ein variabler \u201cZeitplan\u201d genutzt, um die Spieler zu belohnen. Darum haben die Spieler auch den Drang, st\u00e4ndig M\u00fcnzen in den Automaten zu werfen (auch bekannt als \u201cOperant Conditioning<\/a>\u201d). Wie die Belohnungen (also die Monster und die weiteren Gegenst\u00e4nde) bei Pokemon Go verteilt werden und in welchen Zeitabst\u00e4nden sie vergeben werden, ist zur Zeit unbekannt. Auf jeden Fall nutzt das Spiel eine Art des \u201cReinforcements\u201d, um die Spieler ein kleines bisschen s\u00fcchtig zu machen.<\/p>\n

Fun, fun, fun<\/h2>\n

Ein weiterer, einfacher Grund warum Pokemon Go so extrem gespielt wird: es macht einfach Spa\u00df. Es verbindet Sammeln mit Wettbewerb. So kann man nicht nur dem inneren Sammeldrang nachgehen, man kann sich auch sozialisieren und mit anderen Spielern messen. Schlie\u00dflich sorgt Pokemon Go auch f\u00fcr eine kurzweilige Ablenkung vom oft stressigen Alltag und erlaubt uns kurz abzuschalten (eine bessere Alternative dazu w\u00e4re vielleicht eine regelm\u00e4\u00dfige\u00a0Meditationspraxis<\/a>).<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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