{"id":1207,"date":"2016-12-13T12:09:59","date_gmt":"2016-12-13T12:09:59","guid":{"rendered":"https:\/\/www.zensations.at\/?p=1207"},"modified":"2023-08-08T23:46:35","modified_gmt":"2023-08-08T23:46:35","slug":"von-der-idee-zum-erfolgreichen-crowdfunding","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.zensations.at\/blog\/von-der-idee-zum-erfolgreichen-crowdfunding\/","title":{"rendered":"Von der Idee zum erfolgreichen Crowdfunding"},"content":{"rendered":"

Finanzierung durch die Crowd, das klingt f\u00fcr viele Start-ups, mit einer gro\u00dfen Idee, aber ohne ausreichend finanzielle Mittel, so richtig verlockend. Immerhin wurde ja bereits lange an einer Idee gefeilt und \u00fcberhaupt ist diese innovativ und ohnehin auf den ersten Blick als \u201cThe next big thing\u201d zu erkennen. Doch reicht dies bereits aus, um ein erfolgreiches Crowdfunding-Projekt zu launchen?<\/p>\n

Vermeintlich schnell lassen sich Crowdfunding-Kampagnen auf\u00a0Kickstarter<\/a>,\u00a0Indiegogo<\/a>\u00a0und Co. aufsetzen. Eigentlich braucht man dann nur mehr warten, bis Unterst\u00fctzer, die sogenannten Backer, das Potenzial der eigenen Idee erkennen und vor lauter Begeisterung die Kreditkarte z\u00fccken. Spoileralarm: Es gibt auch oder besonders im Crowdfunding Spielregeln, die rasch \u00fcber Erfolg oder Misserfolg entscheiden.<\/p>\n

Community-Aufbau vor dem Start<\/h2>\n

Wochen- oder monatelange Vorbereitung auf einen einzigen Punkt hin, den Go-Live, das kennt man bei der Umsetzung von digitalen L\u00f6sungen, Webprojekten und Co. Die Bewerbung \u00fcber Social Media l\u00e4uft auf Hochtouren, auf der Coming-Soon Website wurde der Countdown eingebaut. Die Erwartungshaltung liegt entsprechend hoch, man selbst kann es kaum mehr erwarten, bereitet sich auf den Ansturm vor und dann passiert\u2026 NICHTS. Google Analytics zeigt in Echtzeit das nur wenige Besucher auf die Website oder die Kampagnen-Seite finden. Entt\u00e4uschung macht sich breit, panischer Aktionismus kann die Folge sein. Denn anders als bei einer regul\u00e4ren Website, beginnt bei einer Crowdfunding-Kampagne, die meist auf ca. 30 Tage begrenzt ist, ein Wettlauf gegen die Zeit. Die ersten Tage sind entscheidend. Wer einen erfolgreichen Start hinlegt, schafft Vertrauen in das eigene Projekt. Services wie\u00a0Klicktraq<\/a>\u00a0geben laufend aktualisierte Prognosen \u00fcber den Kampagnenerfolg ab und niemand m\u00f6chte in ein zum Scheitern verurteiltes Projekt investieren. Gerade in den ersten Tagen gilt es, die Super-Backers zu aktivieren. Das sind Unterst\u00fctzer, die bereits in sehr viele Ideen investiert haben und als starke Multiplikatoren gelten.<\/p>\n

Doch um einen Raketenstart hinzulegen muss Vorarbeit geleistet werden. Selten geht ein Produkt einfach so durch die Decke, dahinter steckt jede Menge Arbeit. Wichtigste Regel daher: Der Launch (der Idee oder des Produktes) sollte nie zeitgleich mit der Kampagne erfolgen. Die Menschen ben\u00f6tigen Zeit, um sich mit dem Angebot auseinanderzusetzen ,es kennen zu lernen, Fragen zu stellen und Interesse entstehen zu lassen. Wichtig ist deshalb, dass es zumindest eine rudiment\u00e4re Website gibt, die das Produkt oder die Idee erkl\u00e4rt, Updates \u00fcber Social Media ver\u00f6ffentlicht werden und eine Newsletter-Anmeldung auf der Website potenzielle Interessenten dann p\u00fcnktlich zum Go Live informiert. Damit baut man sich rechtzeitig einen Stamm an potenziellen Backers auf.<\/p>\n

Mit Storytelling Geschichten statt (technische) Details verkaufen<\/h2>\n

Am Anfang steht die Story. Menschen interessieren sich auch f\u00fcr die Hintergr\u00fcnde einer Idee. Wie kam es dazu, das Produkt zu entwickeln, welche Anwendungs- und Bedarfsf\u00e4lle gibt es? Emotionalisieren kann man nicht mit technischen Details, die Menschen m\u00fcssen mit einer Geschichte abgeholt werden, es muss ein eindeutiger Mehrwert kommuniziert werden. Beinahe jede Idee – von der Software bis zum Produkt – hat eine Geschichte, die man sich in Erinnerung rufen muss. Wie kam es nochmal zur Umsetzung, was brachte den Stein ins Rollen und wo ist der rote Faden in der Story? Eine interessante Geschichte angereichert durch emotionalisierende Bilderwelten helfen hier enorm. Gedanken rund um das Thema Storytelling haben wir\u00a0in diesem Blogbeitrag<\/a>\u00a0f\u00fcr euch schon einmal zusammengefasst.<\/p>\n

Wenn all diese Fragen beantwortet sind wird es Zeit sich um das Video, das zentrale Element jeder Kampagne, zu k\u00fcmmern. Damit wird in wenigen Minuten vermittelt, warum ein Produkt gekauft werden sollte. Die Kampagnen-Videos werden im Durchschnitt einige tausend Mal angeklickt, es lohnt sich also wirklich, hier Geld in die Hand zu nehmen und das Video so professionell wie m\u00f6glich zu gestalten.<\/p>\n

Mini-Pitch bei Journalisten und Bloggern<\/h2>\n

Die Hausaufgaben geh\u00f6ren im Vorfeld erledigt, d.h welches Medium wird angeschrieben, welcher Journalist ist f\u00fcr das entsprechende Ressort zust\u00e4ndig und im Idealfall hat man sich auch die Arbeit gemacht, ein paar thematisch passende Artikel zu recherchieren und zu referenzieren. Jedes Anschreiben entspricht einem Mini-Pitch, bei dem man nur ein paar S\u00e4tze lang Zeit hat, von der Innovationskraft des Produktes zu \u00fcberzeugen. Gerade die Redakteure gro\u00dfer Medien wie Mashable, Techcrunch und Co. bekommen tausende E-Mails t\u00e4glich, da gilt es durch Pers\u00f6nlichkeit aus der Masse hervorzustechen.<\/p>\n

Auch wenn es weh tut: Das eine Idee viral geht ist zwar ein frommer Wunsch vieler Marketer, trifft aber dennoch nur selten und kaum auf Befehl ein. Kaum jemand erf\u00e4hrt von einer Idee, nur weil sie gut ist. Auf Plattformen wie Kickstarter laufen tausende Projekte gleichzeitig, fast jedes verspricht einzigartig auf dem jeweiligen Gebiet zu sein. Eine Presseaussendung, die mehr als Selbstbeweihr\u00e4ucherung, sondern echten Nutzen kommuniziert, geh\u00f6rt also ins Standardrepertoire der Kommunikationsarbeit. Um gr\u00f6\u00dftm\u00f6gliche Bekanntheit zu erzielen, empfiehlt es sich die Kommunikation in jedem Fall auf Englisch. Selbstredend k\u00f6nnen weitere Sprachen bei Bedarf erg\u00e4nzt werden.<\/p>\n

Der erste Eindruck z\u00e4hlt<\/h2>\n

Mit einer Crowdfunding-Kampagne verh\u00e4lt es sich nicht anders als mit einer Website. Im Vorfeld sollte ein Konzept erarbeitet werden, dass klar die Bed\u00fcrfnisse der Besucher abdeckt. Was erwarten sie sich von der Kampagne, an welcher Stelle werden welche Informationen pr\u00e4sentiert und wie werden diese optisch aufbereitet? Je professioneller die Kampagne wirkt, desto eher ist die Bereitschaft vorhanden, diese zu unterst\u00fctzen. Eine an das Corporate Design angepasste Kampagne ist Pflicht, falls noch kein Corporate Design vorhanden sein sollte, ist dies die beste Gelegenheit eines zu erstellen. Denn auch nach der Kampagne muss es im Prinzip sofort weitergehen.<\/p>\n

Hohes oder niedriges Fundinggoal?<\/h2>\n

Die Gretchenfrage, die alles entscheidet lautet: Wie hoch setzt man das Fundinggoal der Kampagne? Dabei zu beachten gilt: Auch die Plattform-Anbieter kassieren mit. Bis zu 10 Prozent des erreichten Ziels sind am Ende abzutreten, einerseits rund 5% an die Plattformbetreiber, andererseits zwischen 3 und 5% an den Payment-Provider. Setzt man dann noch auf Support von externen Backer-Services, wie Backerclub, Backersnation oder Krowdster mit zus\u00e4tzlichen Rabatten f\u00fcr Backers muss man auch im Auge behalten, dass von der Finanzierung f\u00fcr den Produktionsstart oder die Umsetzung vielleicht mehr als ein Drittel abgezogen wird.<\/p>\n

Auch wenn es auf den ersten Blick unlogisch erscheint, das Fundinggoal sollte aus mehreren Gr\u00fcnden niedrig angesetzt werden. Ein niedriges Ziel wird schneller erreicht, was sich wiederum auf die Sichtbarkeit auf der Plattform selbst auswirkt und andererseits weiteres Vertrauen und Empfehlungen f\u00fcr das Produkt nach sich zieht. Die ersten Tage sind – wie eingangs erw\u00e4hnt – nicht nur entscheidend sondern ma\u00dfgeblich erfolgsbestimmend. Erreicht man bei einer 30-t\u00e4gigen Kampagne nicht innerhalb von 10 Tagen zumindest ein Drittel bis die H\u00e4lfte, verschlechtern sich die Prognosen sehr schnell, was sich wiederum auf die Unterst\u00fctzungsbereitschaft auswirkt. Doch wie l\u00e4sst sich dem vorbeugen?<\/p>\n

Attraktive Pledges entwickeln<\/h2>\n

Pledges nennt man die Angebote bei einer Kampagne. Diese sollten zur Preispolitik des Unternehmens und der Zielgruppe passen und dem Produkt entsprechen. F\u00fcr ein Handycover EUR 100 zu verlangen wirkt unglaubw\u00fcrdig, ebenso wird man ein hochwertiges Produkt nicht um wenige Euro verscherbeln. Wichtig ist es, Angebote zu pr\u00e4sentieren, die einen Anreiz schaffen. Besonders attraktive Specials k\u00f6nnen zudem auf eine vorab definierte St\u00fcckzahl beschr\u00e4nkt werden. Das spornt Early Backers zus\u00e4tzlich an, sich gleich eines der begehrten Teile zu sichern. Sind von 50 verf\u00fcgbaren St\u00fcck 30 innerhalb weniger Tage vergriffen wirkt sich dies ebenso positiv aus wie auch eine gestaffelte Preispolitik. Zus\u00e4tzlich sollte sich eine Grafik in der Kampagne wiederfinden, die \u00fcbersichtlich die Pledges erkl\u00e4rt. Welchen Kombinationen mit welcher St\u00fcckzahl zur Verf\u00fcgung und wie hoch ist die Ersparnis gegen\u00fcber dem anschlie\u00dfenden Einzelhandelspreis. Hauptaugenmerk sind die Kombinationen samt St\u00fcckzahlen und der damit verbundenen Ersparnis, die beim sofortigen Kauf in Anspruch genommen werden k\u00f6nnen. Stretch goals einplanen Und wenn der Traum wahr wird und die eigene Kampagne innerhalb von Stunden oder Tagen finanziert ist stellt man sich unweigerlich die Frage: Und nun? Die Kampagne l\u00e4uft vielleicht noch 20 Tage aber man hat keine Idee, wie man die Zeit f\u00fcllt. Deshalb sollte man sich im Vorfeld \u00fcberlegen, was man den Backers anbieten kann, um attraktiv zu bleiben. So genannte Stretch Goals eignen sich dazu perfekt. Diese beschreiben Erweiterungen des Produkts. Bei einer von uns umgesetzen Kampagne f\u00fcr den Jet-Motor\u00a0SCUBAJET<\/a>\u00a0war das Finanzierungsziel von EUR 60.000 in 4 Tagen erreicht, das Stretchgoal bei EUR 100.000 stellte die standardm\u00e4\u00dfige Integration eines LED lights dar. Backers sind Multiplikatoren, ist das Stretch Goal attraktiv genug, sprechen sie dar\u00fcber und helfen mit, weitere Ziele \/ Strech Goals zu erreichen oder bringen gar neue Inputs f\u00fcr eben solche ein.<\/p>\n

Auf Fragen und Bed\u00fcrfnisse eingehen<\/h2>\n

Flexibilit\u00e4t ist das A und O und man kann sich darauf einstellen, dass t\u00e4glich mehrere Nachrichten und Kommentare sowie E-Mails mit Fragen auftauchen. Dadurch wird wertvoller Input generiert und neue Perspektiven oder Potenziale zum Produkt \/ zur Idee werden aufgezeigt. Das nimmt nat\u00fcrlich Zeit in Anspruch, die man sich allerdings in jedem Fall nehmen sollte. Nicht nur, um die eigene Finanzierung zu sichern, sondern oftmals sind Tipps enthalten, die \u00fcber den eigenen Erfolg entscheiden k\u00f6nnen. Dar\u00fcber hinaus ist es auch wertsch\u00e4tzend gegen\u00fcber seinen Unterst\u00fctzern, die schlie\u00dflich an die Idee glauben, diesen mit einem offenen Ohr zu begegnen.Oftmals tragen sie ma\u00dfgeblich zur Produktweiterentwicklung bei oder liefern wichtige Anst\u00f6\u00dfe f\u00fcr Kooperationen. Kommunikation auf Augenh\u00f6he k\u00f6nnte die Essence hieraus beispielsweise lauten.<\/p>\n

Und wenn alles nichts hilft?<\/h2>\n

Nat\u00fcrlich kann auch der Moment kommen, an dem man erkennt, dass die eigene Kampagne trotz aller Bem\u00fchungen zum Scheitern verurteilt ist. Weil man die falsche Sprache gew\u00e4hlt hat, das Fundingziel zu hoch war, keine Community aufgebaut hat, nicht ausreichend Zeit hatte, um ein Design zu erstellen, oder weil pl\u00f6tzlich ein Mitbewerber auftaucht. All diese Faktoren sowie der richtige Zeitpunkt, mit einem Qu\u00e4ntchen Gl\u00fcck entscheiden \u00fcber Erfolg oder ein vorzeitiges Ende. Besser als mit stoischer Gelassenheit dem Schiff beim Sinken zusehen ist es, die Kampagne fr\u00fchzeitig zu beenden, auf Reset zu dr\u00fccken und nochmal von vorne zu beginnen. Was es dabei zu beachten gibt und wie man aus einer gescheiterten Kampagne doch noch eine Erfolgsstory zaubert, erfahrt Ihr im zweiten Teil unserer Blogserie rund um das Thema Crowdfunding.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Finanzierung durch die Crowd, das klingt f\u00fcr viele Start-ups, mit einer gro\u00dfen Idee, aber ohne ausreichend finanzielle Mittel, so richtig verlockend. Immerhin wurde ja bereits lange an einer Idee gefeilt und \u00fcberhaupt ist diese innovativ und ohnehin auf den ersten Blick als \u201cThe next big thing\u201d zu erkennen. Doch reicht dies bereits aus, um ein […]<\/p>\n","protected":false},"author":8,"featured_media":983,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"om_disable_all_campaigns":false,"_monsterinsights_skip_tracking":false,"_monsterinsights_sitenote_active":false,"_monsterinsights_sitenote_note":"","_monsterinsights_sitenote_category":0,"footnotes":""},"categories":[74,80,89,87],"tags":[159],"acf":[],"aioseo_notices":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.zensations.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1207"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.zensations.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.zensations.at\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.zensations.at\/wp-json\/wp\/v2\/users\/8"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.zensations.at\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=1207"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/www.zensations.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1207\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":1208,"href":"https:\/\/www.zensations.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1207\/revisions\/1208"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.zensations.at\/wp-json\/wp\/v2\/media\/983"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.zensations.at\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=1207"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.zensations.at\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=1207"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.zensations.at\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=1207"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}