{"id":1101,"date":"2017-11-29T10:15:32","date_gmt":"2017-11-29T10:15:32","guid":{"rendered":"https:\/\/www.zensations.at\/?p=1101"},"modified":"2023-08-09T00:13:34","modified_gmt":"2023-08-09T00:13:34","slug":"web-accessibility-certificate-austria-here-we-go","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.zensations.at\/blog\/web-accessibility-certificate-austria-here-we-go\/","title":{"rendered":"Web Accessibility Certificate – Austria, here we go!"},"content":{"rendered":"
Ein hochkar\u00e4tiges Team aus unterschiedlichen Firmen und Organisationen zu denen auch Zensations z\u00e4hlt hat sich zusammengetan und in monatelanger Arbeit ein Produkt entwickelt, das nun gemeinsam mit Partnern realisiert wird. Was in Deutschland durch den\u00a0BITV-Test<\/a>\u00a0geregelt wird oder in der Schweiz durch\u00a0Access for All<\/a>\u00a0geboten wird, soll auch in \u00d6sterreich Einzug halten.<\/p>\n Am diesj\u00e4hrigen\u00a0A-TAG<\/a>\u00a0war es endlich soweit, als ein Teil des ACERT-Projektteams auf die B\u00fchne trat und der \u00d6ffentlichkeit ein Projekt ank\u00fcndigte, dessen Anf\u00e4nge wesentlich weiter zur\u00fcckliegen, als der offizielle Start im Jahr 2016. Ab dieser Ank\u00fcndigung gab es kein zur\u00fcck mehr und die finalen Weichen wurden gestellt, um \u00d6sterreich endlich eine M\u00f6glichkeit der Zertifizierung von barrierefreien Web-Applikationen zu bieten.\u00a0Hier gibt es die Pr\u00e4sentation zum Download!<\/a><\/p>\n <\/p>\n Im Zuge der Gespr\u00e4che in der Steuerungsgruppe wurden mehrere Varianten besprochen, wobei man sich auf eine Option geeinigt hat, die bestehende Prozesse in Unternehmen unterst\u00fctzt und zudem kostenschonend f\u00fcr Anw\u00e4rter ist. Es wird eine zentrale Anlaufstelle im Web geben, wo Interessierte die Anforderungen bzw. alle relevanten Informationen erhalten.<\/p>\n Der Antragsteller muss im Rahmen einer Zertifizierung zur Einreichung eine Evaluierung der Online-Pr\u00e4senz \/ der Applikation gem\u00e4\u00df WCAG 2.0 AA vorlegen, welche durch eine fachkundige Person bzw. erfahrene Agentur durchgef\u00fchrt wurde. Das Sample, welches der Evaluierung zugrunde liegt, wird gemeinsam mit einem Auditor der OCG bestimmt. Dieser Schritt erm\u00f6glicht es Unternehmen den Prozess mit Agenturen \/ Partnern durchzuf\u00fchren, die bereits mit der Seite vertraut sind.<\/p>\n Je nach Gr\u00f6\u00dfe und Komplexit\u00e4t wurden drei Kategorien angedacht:<\/strong><\/p>\n Es gibt jedoch auch Tendenzen zu einer 4. Kategorie, die sich an sehr gro\u00dfe und hoch komplexe Plattformen (Shop, e-banking, Community, etc.) richtet. In dieser Kategorie wird jedoch in einem gemeinsamen Evaluierungsprozess ein aussagekr\u00e4ftiges Sample gew\u00e4hlt und anhand dessen eine individuelle Kostensch\u00e4tzung vorgenommen. Die Nachfrage wird zeigen, inwieweit daf\u00fcr Bedarf besteht.<\/p>\n Sobald die Evaluierung bei der Zertifizierungsstelle eingelangt ist, \u00fcberpr\u00fcft der Auditor diese anhand des Samples bzw. w\u00e4hlt stichprobenartig eine zus\u00e4tzliche Anzahl an Seiten (10-20 %), um sicherzugehen, dass nicht nur das Sample optimiert wurde. Werden M\u00e4ngel attestiert, so gibt es f\u00fcr das Unternehmen eine Nachfrist, in der diese behoben werden m\u00fcssen, da andernfalls eine Zertifikatsvergabe versagt wird.<\/p>\n Die Auszeichnung f\u00fcr eine barrierefreie Applikation beruht auf internationalen Standards, um anerkannte Qualit\u00e4tskriterien dem Pr\u00fcfvorgang zugrunde zu legen und somit auch eine \u00fcber die Grenzen hinausgehende Vergleichbarkeit zu erm\u00f6glichen. Hierf\u00fcr hat man sich bewusst f\u00fcr die WCAG 2.0 der Konformit\u00e4tsstufe AA entschieden, da diese auch jetzt schon als Kriterium f\u00fcr barrierefreie Webauftritte des \u00f6ffentlichen Sektors dienen und ein ausgewogenes Ma\u00df an Barrierefreiheit gepaart mit vertretbaren Aufw\u00e4nden f\u00fcr die Contenterstellung repr\u00e4sentieren. So werden diese etwa auch in der EN 301549 referenziert.<\/p>\n F\u00fcr die Verleihung des Zertifikats m\u00fcssen diese Kriterien vollends erf\u00fcllt sein, wobei es eine Nachbesserungsfrist gibt, in der Anw\u00e4rter diese M\u00e4ngel beheben k\u00f6nnen. Um sinnlosen Diskussionen erst gar keine B\u00fchne zu geben: Nein, ein einziger fehlender Alt-Text oder eine in einem Artikel falsch gesetzte \u00dcberschriften-Hierarchie sind keine Dealbreaker.<\/p>\n Werden alle Kriterien erf\u00fcllt, so wird durch die OCG das Zertifikat in Form eines Dokuments, einem Eintrag in einer Datenbank samt Evaluierungsprotokoll sowie einem JS-Snippet verliehen. Das Snippet ist ein visuell gestaltetes dynamisches Label, das den aktuellen Status der Zertifizierung darstellt, bzw. eine Verlinkung zum DB-Eintrag der Zertifizierungsstelle sowie einem Meldeservice f\u00fcr Barrieren bietet. Diese Funktionalit\u00e4t bietet Webseitenbetriebern wie auch den Menschen, welche die Angebot nutzen eine Menge Vorteile. Durch die Zertifizierung der eigenen Website wird nicht nur eine soziale Verantwortung (CSR) kommuniziert, sondern ebenfalls ein Instrument der Qualit\u00e4tssicherung genutzt, da die Ergebnisse einer Optimierung durch eine unabh\u00e4ngige Institution kontrolliert werden. Etwaige auftretende Probleme k\u00f6nnen direkt von Benutzern an die Betreiber gemeldet werden k\u00f6nnen. Diese haben die M\u00f6glichkeit durch das kostenlose Feedback rasch zu agieren und die Funktionsf\u00e4higkeit der Website wiederherzustellen.<\/p>\n Aufgrund der Schnelllebigkeit heutiger Technologien sowie dem Fakt, dass Websites dieser Tage fast ausschlie\u00dflich sich st\u00e4ndig ver\u00e4ndernde Systeme (neue Features, Design Relaunch, etc.) darstellen, wurde die G\u00fcltigkeit des Zertifikats auf drei Jahre beschr\u00e4nkt. Nach dieser Frist sowie durch essentielle Feature-\u00c4nderungen erfolgt eine Rezertifizierung der jeweiligen Bereiche bzw. der Seite um ein gleichbleibend hohes Level an Barrierefreiheit zu garantieren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n Objektivit\u00e4t ist ein entscheidender Faktor. Deshalb wurde auf den renommierten Verein der \u00d6sterreichischen Computergesellschaft als Zertifikatsgeber gesetzt. Vielen ist diese Institution rund um Ronald Bieber wohl besser vom ECDL (Europ\u00e4ische Computerf\u00fchrerschein) bekannt. Als zweite Instanz dient Accessible Media, ebenfalls ein Verein, der unter dem Dach der OCG zuk\u00fcnftig federf\u00fchrend f\u00fcr Auditoren sowie Weiterentwicklung des Zertifikats verantwortlich sein wird. Durch die langj\u00e4hrige Erfahrung, die breite Akzeptanz in Politik, Wirtschaft und der Bev\u00f6lkerung wurde eine Basis geschaffen, um nicht nur einen gepr\u00fcften Standard zu etablieren, sondern auch langfristig ein Monitoring zu erm\u00f6glichen, das gleichsam auch durch die Europ\u00e4ische Kommission gefordert wird. Hierf\u00fcr kann die Datenbank eine einzigartige Quelle bieten.<\/p>\n Schon seit vielen Jahren existieren durch verschiedene Organisationen und Think Tanks Bem\u00fchungen, das Internet barrierefreier zu gestalten. So gibt es inzwischen auch bereits einen Draft der W3C zu den WCAG 2.1, obwohl leider die aktuelle Version noch nicht in allen K\u00f6pfen Einzug gehalten hat. Als Agentur haben wir in den letzten Jahren einen Wandel erlebt und ein stetig wachsendes Interesse bzw. eine Nachfrage zu Leistungen rund um digitale Barrierefreiheit verzeichnen k\u00f6nnen. Aber warum brauchen wir nun ein Zertifikat f\u00fcr barrierefreie Websites und warum gen\u00fcgt es nicht, individuell auf Basis der WCAG zu pr\u00fcfen?<\/p>\n Die einfache Antwort lautet: Ja! Denn nur durch eine unabh\u00e4ngige Instanz kann ein einheitlicher Standard bzw. eine Qualit\u00e4tssicherung gegeben werden, die eine fortlaufende Verbesserung der Systeme bringt. Unternehmen k\u00f6nnen sich in Ausschreibungen mit Hilfe dieses Zertifikats absichern und Konsumenten haben die M\u00f6glichkeit, Probleme auf einfachen Weg zu melden.<\/p>\n Und abschlie\u00dfend noch das Team hinter dem Projekt:<\/strong><\/p>\n Edith Vosta (Bundeskanzleramt, Sektion VII\/5) a.Univ.-Prof. Dr. Klaus Miesenberger (Johannes Kepler Universit\u00e4t Linz) Werner Rosenberger, MSc (Gugler) Seht ihr die Notwendigkeit f\u00fcr ein Zertifikat? Wir freuen uns auf eine angeregte Diskussion!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Ein hochkar\u00e4tiges Team aus unterschiedlichen Firmen und Organisationen zu denen auch Zensations z\u00e4hlt hat sich zusammengetan und in monatelanger Arbeit ein Produkt entwickelt, das nun gemeinsam mit Partnern realisiert wird. Was in Deutschland durch den\u00a0BITV-Test\u00a0geregelt wird oder in der Schweiz durch\u00a0Access for All\u00a0geboten wird, soll auch in \u00d6sterreich Einzug halten. 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\n
Kann meine Website zertifiziert werden?<\/h2>\n
Eine unabh\u00e4ngige Instanz entscheidet<\/h2>\n
Braucht \u00d6sterreich \u00fcberhaupt eine Zertifizierung?<\/h2>\n
\nMag. Klaus H\u00f6ckner (Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen \u00d6sterreichs)
\nP\u00f6ll Daniel (Johannes Kepler Universit\u00e4t Linz)
\nDr. Ronald Bieber (\u00d6sterreichische Computergesellschaft)
\nDipl.-Ing. Dr. Franz P\u00fchretmair (Kompetenznetzwerk Informationstechnologie zur F\u00f6rderung der Integration von Menschen mit Behinderungen (KI-I)<\/p>\n
\nIng. Martin Weber (Gugler)
\nMag. Michael Aumann (myAbility Social Enterprise)
\nMag. Wolfram Huber (Web-Tech)
\nDI Michael Stenitzer (Wienfluss)
\nMag. Maria Putzhuber (Wienfluss)
\nJo Spelbrink (Zensations)
\nWolfgang Leitner (Zensations)<\/p>\n