Totgesagte Leben bekanntlich länger, wobei so richtig vorbei war der Hype ja nie. Wir erinnern uns an die inflationäre Verwendung auf Google+ im letzen Jahr? Seit Ende der 1980er Jahre taucht das Graphic Interchange Format regelmäßig wieder auf und ist nicht unterzukriegen. Kaum ein anderes Format, das derart polarisiert. Von den einen geliebt, von den anderen verhasst. Und jetzt die Good News: Es hat eine Professionalisierung gegeben und abseits des nervigen Gezappels gibt es heute ein paar wirklich klasse Einsatzmöglichkeiten, die ein erneutes Revival versprechen.

Die Geschichte des Graphic Interchange Formats

Das Graphics Interchange Format, entwickelt 1987 von Steve Wilhite und eingeführt von dem US-Online-Dienst CompuServe, hat den Vorgänger RLE abgelöst, der nur Schwarz-Weiß-Bilder darstellen konnte. – Wikipedia

Bereits das erste Format konnte mehrere Bilder in einer Datei speichern. Diese Fähigkeit wurde genutzt um True Color GIFs mit einer Farbtiefe von 24 bit zu erstellen. Logischer nächster Schluss war es, verschiedene Bilder mit leichten Änderungen nacheinander in einer Datei unterzubringen, wodurch der Eindruck einer Animation entstand. Voilà, das animated GIF war geboren!

Der Overkill der animierten Bilder

Als Mitte der 1990er Jahre der Netscape Navigator am Markt erschien, wurde eine neue Ära eingeleitet. Browser konnten fortan diese Dateien automatisch animieren und eine Flut von GIFs überschwemmte das Web.

Die Klassiker waren mitunter die amerikanische Flagge, Flammen oder aber auch der „Under Construction Bar“. War es irgendwie möglich, wurde animiert. Überbleibsel solcher Websites finden sich ja bis heute im Web.

Zuerst wurden Animated GIFs eigentlich nur als Eyecatcher verwendet. Um die Jahrtausendwende hat man sich dann endgültig satt gesehen und sie galten bald schon als veraltet. „Animated GIFs, die sind ja wirklich abgedroschen und aus dem letzten Jahrtausend“, ächzte es aus allen Ecken. Doch wie in der Mode kann man sich alle Trends ruhig merken. Denn, sie kommen wieder!

Animated GIFs & Cinemagraphs

Mit der Verwendung von HTML5 und CSS3 haben sich völlig neue Möglichkeiten in punkto User Interface Design ergeben. Animierte Inhalte sind auf fast jeder Website zu sehen und dadurch erleben auch Animated GiFs ihre Renaissance. Egal ob auf Blogs, in Onlinekatalogen, Headergrafiken, oder Logos, man kann sie überall einsetzen. Man verleiht den altbewährten statischen Fotos neues Leben.

1000 Wege zum animierten Bild

Aber wie erstellt man nun diese animierten Grafiken? Designer kennen bestimmt schon genügend Wege, aber wie sieht es bei Laien aus? Es gibt unzählige kostenlose „Animated GIF Creators“ im Web, aber taugen die auch etwas? Zum Teil. Wer jedoch tolle und exakte Animationen erstellen möchte, sollte auf Photoshop CS6 oder eine ähnliche Version setzen, die Videoframes auf Ebenen unterstützt.

Eine weitaus schnellere Variante, die auch unterwegs gut funktioniert, ist Cinemagram. Damit lassen sich Kurzvideos aufnehmen, aus denen man eine Sequenz wählt. Im Anschluss wird der zu animierende Bereich ausgewählt und nach Lust und Laune mit Filtern, ähnlich wie Instagram ausgestattet und fertig ist das GIF. Danach kann es wahlweise gespeichert oder auf Facebook wie auch Twitter veröffentlich werden. Wäre doch mal was Neues, im Gegensatz zu den schon langweiligen Instagram Fotos. Man lässt seine Freunde an dieser Szene teilhaben, nicht nur durch ein Bild.

Ich hoffe, euch hat dieser Beitrag selbst animiert, in Zukunft mit dem totgesagten Format ein wenig zu spielen und es in eure Arbeiten und Projekte zu integrieren um die Dinge ein wenig lebendiger zu gestalten. Wir haben da schon etwas im Hinterkopf, dazu aber mehr im neuen Jahr.

Und zum Schluss habe ich noch eine nette Website mit einer animierten Headergrafik.