Wie steht ihr zu Bannerwerbung? Haltet ihr sie für genauso tot wie Flash? Oder nutzt ihr dessen Reinkarnation (Animate CC) oder puristisches HTML, um ansprechende, einladende Banner zu gestalten?

Zugegeben, Bannerwerbung hat aus vielen Gründen nicht den besten Ruf. Viele Nutzer haben gelernt, sie zu ignorieren oder misstrauen ihr sogar, der Adblocker unterstützt sie dabei. Doch in diesem Beitrag zeigen wir euch, wie Bannerwerbung attraktiv gestaltet werden kann und somit die gewünschte Wirkung erzielt.

Die Revolution

Banner werden heute nicht mehr mit Flash eingebunden, sondern mit HTML5 erstellt. Auch Adobe hat diese Entwicklung wahrgenommen und ein Rebranding der Software vorgenommen: aus Flash wurde Animate CC. Damit können zwar immer noch mit Actionscript SWF-Dateien erstellt werden, doch ein großer neuer Bereich kam hinzu: die Erstellung von HTML-Dateien in Kombination mit Javascript. Diese Entwicklung macht die Banner sehr viel flexibler (responsive!) und sie sind damit endlich im neuen Jahrtausend angekommen, könnte man sagen.

Die Vorteile

Der größte Vorteil von Bannerwerbung ist die große Reichweite. Es handelt sich um eine kostengünstige Form von direkter Werbung. Der Erfolg ist zudem messbar und es können, wenn eine Kampagne richtig umgesetzt wird, konkrete Ziele erreicht werden. Besonders gut eignet sie sich für konkrete Rabatte und Aktionsangebote.

Das Geheimnis

Doch was ist der Schlüssel zu erfolgreicher Bannerwerbung? Der Besucher muss sie als nützliche Zusatzinformation empfinden, nicht als eine störende Ablenkung. Das kann in drei wesentlichen Schritten erreicht werden:

1. DAS RICHTIGE ZIELGRUPPEN-TARGETING

Je besser ich meine Zielgruppe kenne, umso eher kann ich die Banner auf Seiten platzieren, die für diese von (hoher) Relevanz sind und wo sie auch thematisch hinein passen und nicht unangenehm auffallen – sondern ganz im Gegenteil, eine nützliche Zusatzinformation darstellen. Zum Beispiel eine Bannerwerbung für eine Sportmarke in einem Fitness-Blog.

2. DIE PLATZIERUNG DES BANNERS

Es ist nicht nur relevant, auf welchen Seiten die Bannerwerbung platziert wird, sondern auch, wie sie dort auf dieser Seite eingebunden wird. Das Wichtigste ist, dass der User nicht von seiner ursprünglichen Aktion abgehalten wird, da er die Werbung sonst als aggressiv einstuft, sie bewusst ignoriert und negativ assoziiert.

Derselbe Overwhelming-Effekt tritt ein, wenn zu viele Banner auf einer Seite eingebunden werden oder sich sogar ein und derselbe Banner mehrmals auf einer Website befindet, wie beispielsweise bei Woxikon.de. Das wirkt aufdringlich und führt deswegen oft zu einer ablehnenden Haltung des Users.

ConversionXL beschreiben in ihrem Blogpost Banner Ads Suck (and How to Make Them Convert Better) das Problem genauer: Der Mensch liest eine Seite nach einem F-Schema, wonach der rechte Rand – wo Banner meist platziert werden – oft ignoriert wird.

Ein im Artikel genanntes Beispiel stammt von Dr. Flint Mc Glaughlin von MarketingExperiments, der herausfand, dass das Verschieben des Banners von der rechten zur linken Seite das Engagement um 74% erhöht. Eine unkonventionelle (aber nicht störende) Platzierung der Banner ist also in jedem Fall von Vorteil.

3. ANSPRECHENDE, VERTRAUEN ERWECKENDE GESTALTUNG

Allzu oft wird bei Bannern der Fehler gemacht und maßlos übertrieben: zu viele Bilder, zu viele Farben, zu viele Schriften, zu viel Animation. Das lässt sie billig wirken. Und was billig aussieht, wird meistens als Spam eingestuft und aus Vorsicht erst recht nicht angerührt.

Und warum sollte für Banner auch etwas anderes gelten als für konventionelle Werbung? Das Schlüsselwort heißt hier genauso: Simplicity. Diese kann durch ein schlichtes Design (z.B. eine seriöse Schriftart, ein ansprechendes Bild, einen auffälliger Button und eine durchdachte Animation) erreicht werden.

Wenn sich der Banner außerdem gut in das Design der Website einfügt, so wird er am ehesten als hilfreiches Element (und nicht als störende Werbung) wahrgenommen. Das kann erreicht werden, indem der Hintergrund des Banners entweder transparent gehalten wird, oder man einen Stil wählt, der gut mit dem der Website harmoniert und den Geschmack der Zielgruppe trifft.

Einige Beispiele, wie gut designte Bannerwerbung aussehen kann, findet ihr im Blogbeitrag Designing The Perfect Web Banner Ad: 50 Examples To Help You Get it Right von der Canva Designschool.

Nach dem Aussterben von Flash wurde dem Banner keine rosige Zukunft vorhergesagt. Doch er trotzt den trüben Voraussagen und erfindet sich selbst neu. Thumbs up!